CDU Stadtverband Lage

Die CDU hat neue Gewerbeflächen im Visier (LZ, 21.03.2018)

Wirtschaft: Die Ausschussvorsitzenden Gerhard Wißbrock und Frederik Topp setzen sich für die Ansiedlung weiterer Unternehmen in Kachtenhausen ein. In Hagen könnte ihrer Meinung nach ein neues Wohngebiet entstehen
 
Lage. In der Zuckerstadt wird der Platz für Gewerbe und Wohnbau knapp. Restflächen für die Ansiedlung neuer Unternehmen gibt es beispielsweise nur noch an der Detmolder Straße hinter dem Gewerbepark Meise und am Großen Kamp in Heiden. Nun starten zwei Prominente aus den Reihen der Christdemokraten einen Versuch, die Ausweisung neuer Gebiete für Firmen und eine Wohnsiedlung auf den Weg zu bringen.
Erweiterung des Gewerbegebietes in Kachtenhausen: Gerhard Wißbrock, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion und Vorsitzender des Ausschusses für öffentliche Ordnung, Sicherheit und Feuerwehr, der auch den Bereich Verkehr beinhaltet, sowie sein Parteifreund Frederik Topp, Vorsitzender des Bau- und Planungsausschusses und gleichzeitig Vorsitzender der CDU-Ortsunion Kernstadt, machen sich für eine Erweiterung des Gewerbegebietes in Kachtenhausen stark. Ihrer Meinung nach gibt es genügend Platz neben dem ehemaligen Bergmann-Gelände, das einen Gewerbepark und ein Logistik-Zentrum beheimatet.
"An der Kreuzung Hellweg/Bielefelder Straße/Osterheider Straße ist im Flächennutzungsplan eine 20.000 Quadratmeter große Fläche für Gewerbe ausgewiesen", erläutert Wißbrock. "Für den Bereich liegt eine Reservierungsvormerkung vor, die noch aus der Zeit stammt, als die Firma Bergmann dort ansässig war", ergänzt Topp. Sein Ausschuss setze sich für eine Aufhebung dieses Status ein. Wenn die momentanen Eigentümer einverstanden seien, solle das Gelände der Ansiedlung neuer Betriebe zur Verfügung gestellt werden. "Diese 20.000 Quadratmeter brauchen wir ganz dringend", so Topp.
Anbindung zur Autobahn: Daneben befinde sich eine weitere, über sechs Hektar große bis an die Grenze von Helpup reichende Ackerfläche, deren Eigentümer gesprächsbereit seien. "An diesem Thema sind wir schon seit vielen Monaten. Aber es gibt nicht das gewünschte Vorwärtskommen. Die Bezirksregierung möchte, dass wir zunächst andere Flächen in der Stadt für die Ansiedlung von Unternehmen in Betracht ziehen", sagt Wißbrock. Dabei wäre seiner Meinung nach das genannte Areal sowohl für Gewerbe, aber auch in Teilbereichen für Industrie ideal. Die Vorteile lägen auf der Hand: Kurzer Weg zur Autobahn, außerdem seien die Kapazitäten für neue Flächen in Bielefeld und in Leopoldshöhe erschöpft. "Das Gebiet in Kachtenhausen wäre für uns eine Chance, neue Arbeitsplätze zu schaffen und Gewerbesteuer-Einnahmen zu generieren."
Über die Stadtverwaltung habe aber die Bezirksregierung den Politikern ausrichten lassen, dass auf dem Gelände der ehemaligen Firma Reiche ein Gewerbegebiet geschaffen werde. Für Gerhard Wißbrock ist das jedoch die "vollkommen falsche Alternative". Der Verkehr aus Richtung Kachtenhausen werde in diesem Fall zunehmen, was zu Lasten der Bewohner in der Innenstadt gehe. Es werde viel über die Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung geredet. An dieser Stelle könne sie umgesetzt werde, indem sich die Stadt gegen die übergeordnete Behörde, sprich Bezirksregierung, durchsetze. Beide Politiker hoffen auf ein Einsehen des Regionalrates.
Neues Wohngebiet in Hagen: Was neuen Wohnraum für Lage betrifft, haben Topp und Wißbrock ein Gebiet an der Afrikastraße in Hagen im Visier. Westlich vom ehemaligen Rewe-Markt könnten ihrer Ansicht nach bis zur nächsten Siedlung acht bis zehn Bauplätze in einer Tiefe von bis zu 40 Metern geschaffen werden. Aber hier gibt es Schwierigkeiten: Der einstige Supermarkt liegt im Außenbereich und hätte nie genehmigt werden dürfen.
Dass sich die Stadt darüber hinweg gesetzt hat, können die zuständigen Mitarbeiter in der Bezirksregierung bis heute nicht vergessen. Sie haben jeglichen Bauaktivitäten dort einen Riegel vorgeschoben. "Dabei ist diese Stelle gerade für junge Familien ideal. Der Kanal liegt bereits in der Straße, und die Grundschule befindet sich quasi direkt vor der Haustür", hebt Fredrik Topp hervor. Dem stehe aber die Bebauungsgrenze entgegen, die die Bezirksregierung direkt bis an die Afrikastraße gelegt habe. "In der Bevölkerung herrscht angesichts eines solchen Verhaltens Kopfschütteln", unterstreicht Gerhard Wißbrock.
Was die übrigen Fraktionen im Lagenser Rat zu den Vorschlägen sagen, lesen Sie morgen in der LZ.