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20.10.2022, 15:55 Uhr | Michael Biermann

Baubeschluss Haus des Gastes

Stadtrat stimmte am 20. Oktober ab

Gestern Abend beriet der Stadtrat über das Haus des Gastes, welches saniert werden soll.

Die CDU-Ratsfraktion erhob schwere Bedenken gegen das millionenschwere Vorhaben, konnte sich aber mit ihrer Kritik nicht durchsetzen. Mit denkbar knapper Mehrheit von 18 zu 17 Stimmen (bei einer Enthaltung) sprach sich der Rat in geheimer Abstimmung für die Sanierung aus.

Nachstehend lesen Sie die Stellungnahme des CDU-Fraktionsvorsitzenden Michael Biermann:

 

Lage -

Seitens der CDU wird der geplante Baubeschluss sehr kritisch gesehen.

Hintergrund der Kritik sind v.a. die Kosten. Wie hoch werden diese definitiv sein? Wie werden sich Inflation, steigende Energiekosten, steigende Materialkosten, lange Wartezeiten bei Handwerkern, Kurzlebigkeit von Angeboten auswirken? Welche laufenden Kosten wird die Stadt Jahr für Jahr zu stemmen haben? Die bisher kalkulierten Kosten (ca. 2 Mio. Euro) sind nicht das Ende der Fahnenstange, davon sind wir überzeugt!

Ich habe es schon mal gesagt und mit mir viele andere: Wir müssen uns bei allen Investitionen fragen: Können wir uns das leisten? Welche Standards wollen wir setzen?

Der Kämmerer hat vorhin die aktuelle Haushaltslage geschildert und einen Ausblick auf 2023 gegeben: Die Finanzlage ist äußerst schwierig, die Entwicklung höchst unsicher, die finanziellen Spielräume werden viel enger. Andere Investitionen sind u.E. Vorrangiger, z.B. die geplanten Feuerwehrgerätehäuser in Heiden und Hörste – nur am Rande: für die es wahrscheinlich keine Fördermittel geben wird!

Ist es nicht an der Zeit, eine so kostenintensive Maßnahme zu überdenken und nach Alternativen zu suchen? Wir meinen: Ja!

Und es gab eine Alternative: Wir hätten das Grundstück zwischen Feuerwache und Schule kaufen können, wir hätten einen modernen, energieeffizienten, kostengünstigeren Neubau errichten können, der allen Vereinen und Institutionen gehört hätte: der Feuerwehr, der Schule, der Kita, den Vereinen, dem Tourismusbüro, dem LEADER-Projekt, der Volkshochschule etc. Ein Haus für alle in zentraler Lage.

Stattdessen hat man auf das alte Gebäude aus den 80er-Jahren gesetzt, dessen Sanierung mit enormen Kosten verbunden ist. Zugegeben: die aktuelle Lage konnte niemand voraussehen. Das das Projekt aber äußerst teuer ausfallen wird, das war auch vorher schon klar. Dass die Lage des Gebäudes unglücklich ist – und bleibt, war auch klar – oder hat z.B. jemand das Thema Zuwegung und Barrierefreiheit zwischen Parkplatz und Gebäude schon gelöst?

Lassen Sie uns den Baubeschluss heute so nicht fassen! Lassen Sie uns nach Alternativen suchen, die den Bedürfnissen der Hörster Dorfgemeinschaft gerecht werden und die der aktuellen Haushaltslage angemessen sind. Z.B. ist – wie gesagt – eine neue Feuerwache geplant: kann man eventuell diese Maß0nahme um eine weitere, passende Räumlichkeit erweitern?

Die Dorfgemeinschaft hat durch einen Aufschub keinen Nachteil. Versammlungsräume gibt es genug: Schule, Gemeindehaus, Hörster Krug und selbst das Haus des Gastes sind nutzbar. Und wenn man den Hörstern die Lage deutlich erklärt und sie bei den weiteren Entscheidungen einbindet, dann werden sie auch mitziehen.

Es geht bei diesem Thema um einen weitsichtige und kluge Entscheidung zum Wohl der Stadt. Lassen Sie uns zeigen, dass wir dieser Gesamtverantwortung gerecht werden.


Die CDU lehnt aus den o.g. Gründen die Maßnahme ab. 

aktualisiert von Michael Biermann, 21.10.2022, 15:57 Uhr